Testbericht Canon 135 mm Objektiv Review
Das 135 mm F2.0 Objektiv von Canon ist eine Legende und als Fotograf braucht nur ein einziges Foto damit zu machen, um ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen. Ernsthaft. So auffällig schön ist das Bokeh. Autofokus, Schärfe und Einsatzbereich bespreche ich in diesem Artikel. Generelle Kauftipps für Portrait-Objektive gibt es in einem weiteren Artikel.

Bokeh Canon 135mm L Objektiv 2.0
Ein 135mm Objektiv ist primär für die Portrait-Fotografie gedacht. Mit F2.0 ist es für enge Portraits fast schon zu offenblendig, man wird eher auf F2.5 arbeiten. Sobald man aber auf Ganzkörper-Fotos wechselt schreit das Objektiv danach, auch auf 2.0 eingesetzt zu werden. Die Schärfe ist bei 2.8 zwar sichtbar “besser”, als bei 2.0, aber ich tausche gerne Bokeh gegen Schärfe. Das Nacht-Portrait oben ist bei 2.2 aufgenommen.
Autofokus
Das Canon 135mm Objektiv ist ideal für Hochzeitsfotografen und Sportfotografen. Es ist leicht und klein und der Autofokus ist sehr schnell. Tagsüber kann man evtl. mit einem Graufilter nachhelfen, um nicht in zu kurze Verschlusszeiten zu geraten. Sportfotograf Ulf Schiller es eine Zeitlang für Hallensport-Events verwendet (bevor er die richtig teuren Objektive gekauft hat).
Gewicht | 750 g |
Naheinstellgrenze | 90 cm |
Länge | 11.2 cm |
Filtergewinde | 72 mm |
Handhabung und Einsatzbereich
Das Objektiv ist leicht und klein und kann daher häufig mitgenommen werden, wenn ein 70-200 F2.8 den Rucksack zu schwer machen würde. Ich habe es wiederholt an Hochzeiten eingesetzt. Insbesondere für die Feier danach empfinde ich es als ideal: Man ist weit genug weg, um “unbemerkt” zu fotografieren und kann wunderbar freistellen. An der zweiten Kamera ein 35 oder 50 mm und man ist sehr flexibel.
Sportfotografen die mit der fixen Brennweite leben können finden ein schnelles, lichtstarkes Objektiv, dass für Indoor-Sportevents gut geeignet ist. Für Portraits ist 135mm (argumentierbar), die schönste Brennweite und an APS-C bekommt man mit über 200 mm ebenfalls ein sehr gutes Objektiv für Outdoor Portraits.
Einziger Manko ist eigentlich: Für Indoor-Fotografie ist 135 häufig schon zu viel Tele. Im Festsaal oder der Turnhalle ideal, wird es im Wohnzimmer schwierig. Das Objektiv habe ich mit dem Sigma mc-11 Adapter (Affiliate Link) häufig an der Sony A7 II verwendet. Der Autofokus ist dann nicht mehr so gut, wie an einer Canon, aber für viele Bereiche ausreichend (nicht für Sport).
Weitere Fotos mit EXIF-Daten gibt es auf Flickr.
Das YouTube Video zeigt den Einfluss der Brennweite in der Portrait-Fotografie.
Portrait Objektiv Alternativen
Wer schon ein 70-200 F2.8 hat, der weiß, wie schwer und groß das ist. Wenn man also den Zoom nicht benötigt, dann bekommt man eine ganze Blende mehr Lichtstärke in einem kleineren und günstigeren Paket. Das Canon 100 L Makro hat einen Bildstabilisator und ist ebenfalls klein und leicht. Ein 85 mm Objektiv ist flexibler für den Indoor-Einsatz und es gibt von Sigma neue Objektive in diesem Zoom-Bereich, die aber evtl. schon zu lichtstark sind. Ich besitze das excellente 85mm 1.4 von Sigma – dass ich nur sehr selten nutze. Es ist zu gross, zu schwer, zu langsam und Blende 1.4 ist nur selten nützlich.
Ich habe kein Objektiv, dass so viel Spass in der Benutzung macht, wie das 135er. Das muss man wahrscheinlich ausprobiert haben, um es zu verstehen. Die Fotos auf dem Flickr-Stream geben hoffentlich einen Eindruck davon, was man mit dem Objektiv machen kann.
Weitere Fotografie-Testberichte gibt es hier im Blog.
kan stephan nur beipflichten, leihe oft objektive aus, aber an diesem kann ich mich net sattsehen (zusammen mit dem 85er 1.2)
Auch wenn mich Canon nicht interessiert, so finde ich den Artikel trotzdem sehr schön geschrieben und gestaltet. Und selbst als “NICHT Canon Nutzer” kann man etwas mitnehmen.
Sehr gelungenes Review mit vielen nützlichen und informativen Links zu ergänzenden Bildern und Videos 👍